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AutorenbildLarissa Freudenberg

Möglichkeiten digitalen BGMs (dBGM Teil 2)

Aktualisiert: 16. Juli

Nach unserem Blogartikel zum digitalen BGM (dBGM)  – Mehr als Apps & Smartwatches geht es diese Woche darum, welche Möglichkeiten ein dBGM bieten kann.


Erhöhte Zielgruppenorientierung durch digitales BGM

Digitalaffine Männer können zukünftig durch das dBGM niedrigschwellig erreicht werden. Besonders Männer weisen eine signifikant geringe Teilnahmequote bei Gesundheitskursen auf. Der Trend der Gamification spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch den Einsatz von onlinebasierten Maßnahmen oder Apps kann die Partizipation dieser Zielgruppe gefördert werden. Beispielsweise ermöglicht der Einsatz von Fitness-Trackern eine Verzahnung der individuellen mit der unternehmensbezogenen Gesundheitsförderung. Vorteil hierbei ist, dass sich die Erfolge besser einsehen lassen und sich Challenges (z. B. in Form eines Schritte-Wettbewerbs mit Kollegen:innen) leicht umsetzen lassen. Durch die Anonymität bei dBGM Maßnahmen können Mitarbeitende zukünftig unbeobachtet an den virtuellen Interventionen teilnehmen.


Schnittstelle Employer Branding & (digitales) BGM

Die Digital Natives, setzen auf digitale und moderne Arbeitsformen. Zudem sind sie im Umgang mit digitalen Tools vertraut. Im Hinblick auf den “War for Talents” spielt die Zielgruppe der jüngeren Mitarbeitenden eine besondere Rolle.


Internationalisierung

Vor dem Hintergrund der Globalisierung sind viele Unternehmen international vertreten. Durch die Implementierung eines dBGM können Mitarbeitende unabhängig von ihrem Standort mit den gleichen qualitativ hochwertigen gesundheitsfördernden Angeboten bedient werden. Sprachbarrieren lassen sich durch eine mehrsprachige Programmierung leicht überwinden.


Erreichung spezieller Berufsgruppen

BGM hat vor allem in Betrieben mit Schichtdienst ein enormes Digitalisierungspotential, da sich die Umsetzung aufgrund der unregelmäßigen Arbeitszeiten als schwierig erweist. Viele Schichtarbeitende haben nicht die Möglichkeit an analogen, fest terminierten Angeboten teilzunehmen. Ein zielgruppenspezifisches BGM ist von großer Bedeutung. Zudem ermöglicht die digitale Prozessabwicklung und Steuerung eine vereinfachte Erhebung von maßgeblichen Kennzahlen.


Digitales BGM in der kurz- bis mittelfristigen Zukunft

Die Corona-Pandemie ist ein Katalysator für die Verlagerung von Arbeit ins private Wohnumfeld. Eine Vielzahl an Mitarbeitenden wurde abrupt ins Homeoffice versetzt. Die notgedrungene Versetzung und die damit verbundenen verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeits- und Berufsleben, stellt für viele einen enormen Belastungsfaktor dar.


In den meisten Unternehmen wird Homeoffice auch nach der Pandemie ein fester Bestandteil bleiben – zumindest in Form von hybriden Arbeitszeitmodellen. Das erschwert die Erreichbarkeit und Ansprache der Beschäftigten mit geeigneten Maßnahmen des BGMs, da diese zurzeit in der Regel vor allem analog im Unternehmen stattfinden. 


Aufgrund der räumlichen Distanz sind Unternehmen in ihrer Einflussnahme eingeschränkt und Mitarbeitenden zu Hause auf sich selbst gestellt. Die Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit gewinnt somit an Relevanz. Das bedeutet, dass die Verhaltensprävention eine bedeutsame Stellschraube für das BGM im Homeoffice darstellt.


Zukünftig müssen BGM-Maßnahmen entwickelt und implementiert werden, die speziell auf das Setting Homeoffice ausgerichtet sind. Online-Plattformen oder auch Gesundheits-Apps bieten ein großes Angebot rund um Fitness, Bewegung, Entspannung und Ernährung.


Aber ist somit nun die Lösung für jegliche Herausforderungen und Probleme bei der Implementierung eines BGM gefunden? Um die Grenzen digitalen BGMs geht es nächste Woche.



 

Quellen:

Braun, P., Nürnberg, V. (2017). Die Arbeitswelt im Wandel. Was Manager von Leistungssportlern lernen können. In: Body LIFE, 5, S. 52-54

Braun, P., Nürnberg, V. (2018). Zielgruppen im Digitalen Betrieblichen Gesundheitsmanagement. In: D. Matusiewicz und L. Kaiser (Hrsg.), Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement, FOM-Edition. Gabler, Springer Fachmedien, Wiesbaden, S. 413-426

Cech, C., Goja, W., Simonitsch, K. (2018). go4health digitales BGM. In: D. Matusiewicz und L. Kaiser (Hrsg.). Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement, FOM-Edition. Gabler, Springer Fachmedien, Wiesbaden, S. 263-274


Kaiser, L., Matusiewicz, D. (2018). Effekte der Digitalisierung auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). In: D. Matusiewicz und L. Kaiser (Hrsg.). Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement, FOM-Edition. Gabler, Springer Fachmedien, Wiesbaden, S. 1-34


 

Über die Autorin:


Larissa Freudenberg ist 27 Jahre jung und kommt aus der Nähe von Frankfurt am Main. Sie hat ihren Bachelor in Health Care Economics an der Wiesbaden Business School und Master in Medizinmanagement an der FOM erfolgreich absolviert. Derzeit ist sie bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Advisory im Bereich Gesundheitswirtschaft tätig. Ihre Devise lautet: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ (A. Schopenhauer)

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